Sonntag, 4. Dezember 2011

Zitate aus Wikipedia?

Wikipedia als Zitat?

Ich weiß es nicht. Es gibt genauso viele Argumente wie Gegenargumente. Ich glaube die Frage lautet nicht ob Wikipedia im speziellen zitierfähig ist, sondern ob das Internet (schon) überhaupt zitierfähig ist?

Aber was würde ein Zitat aus Wikipedia von einer x-beliebigen anderen Seite aus dem Internet unterscheiden? Nicht viel, es stehen Wörter dort, keiner weiß woher die Informationen kommen bzw. wer es geschrieben und wer es online gestellt hat. Im 1. Semester hat man uns vermittelt, wenn Zitate aus dem Internet, dann nur von Seiten mit Impressum und Datum. Na gut, steht dann dort Hansi Meier und Susi Strolchi. Ein Name allein oder ein akademischer Titel macht noch lange keinen guten Beitrag aus oder liefert eine Garantie auf Korrektheit ab, von Verständnis rede ich gar nicht.

Trotzdem muss auch ich sagen, dass ich mich wohler fühle, wenn ich Fachliteratur heranziehe oder einen renommierten Autor zitiere. Jetzt ist wieder die Frage, was macht einen Autor renommiert? Wenn viele sein Werk gekauft haben? Wenn viele Kollegen die Meinung teilen? Nur wenn mehrere es auch so sehen, heißt es ja nicht, dass es nur diese eine Wahrheit gibt. Geschichte ist ein permanenter Diskurs.

Wieso fühle ich mich wohler? Fühl ich mich dann sicherer bezüglich meiner eigenen Aussagen? Das Wissen entstammt der mündlichen Überlieferung, der schriftlichen Fixierung und der Erfahrung. Auch das Wissen im Netz nimmt diesen Weg. Ich gebe zu, es gibt auch viel unnützes Wissen oder Pseudowissen. Ich glaube ich fühle mich aber wohler, weil es alle erwarten.

Und ich möchte niemandem etwas unterstellen, dennoch habe ich das Gefühl es ginge bis zu einem gewissen Grad doch um die Wahrung einer Tradition. Auch wenn das Kritisieren von Internet-Zitaten im Zuge der Sorge um die (Schul-)Bildung passiert, so muss man fragen wer steht hinter der Bildung? Es sind die Lehrenden, von denen auch die meiste Kritik hörbar wird! Es klingt für mich doch nach einer Art Ehrenkodex und nach Berufsängsten, welche zu wahren sind. Trotzdem haben die Lehrenden Recht. Es wird nicht nur durch Wikipedia, der bequeme, modern Umgang mit Wissen forciert. Aber modern heißt nicht immer „besser“ oder „Fortschritt“.

Eine andere Frage lautet, wofür würde ich zitieren? Für eine wissenschaftliche Arbeit? Was ist wiederum Wissenschaft? Für naturwissenschaftliche Recherchen kann ich Wikipedia durchaus zitieren, da die dortigen Wahrheiten relativ konstant sind. Für viele Kausalitäten und „Alltagsdinge“ kann man es gebrauchen. Bei geisteswissenschaftlichen Disziplinen verhält es sich schwieriger.

Viele sagen, dass sie Wikipedia als „Erstinformation“ heranziehen, doch was bzw. wer unterscheidet die „Erstinformation“ von der vertiefenden Information? Ich persönlich denke, dass das „Problem“ nur zum Teil in der anonymen Autorenschaft und dem heutzutage mangelnden Anmerkungsapparat für "Wissenschaftlichkeit" liegt. Ich glaube wirklich zu hinterfragen wären, jene Personen dahinter.

Wer macht die „Qualitätskontrolle“? Wer entscheidet darüber, was gelöscht wird und was nicht? Wer maßt sich so viel Macht zu?

Schlussfolgerung:

Es tut mir leid, dass ich so viele Fragen aufwerfe und diese nicht beantworten kann und werde. Ich möchte nur sagen, dass man Wikipedia nicht pauschal verurteilen sollte. Dem WWW gehört die Zukunft (trotzdem glaube ich nicht, dass die Bücher dadurch verdrängt werden). Wikipedia hat sicher noch Mängel, doch liegt auch riesiges Potenzial darin. Zitieren würde ich persönlich (noch) nicht, bin aber gegenüber neuen Tendenzen, sofern sie sinnvoll angewendet werden können, nicht verschlossen. Ich sehe es nicht als Schande wenn man aus dem Internet zitiert. Man sollte halt dazu stehen und auch jenes kenntlich machen.

Zeitschriftensuche im Historical Abstract

Meine Suchbegriffe:
- Austrian Galicia (and Habsburg) (and Monarchy)
→35 Ergebnisse, davon 4 gemerkt
- Austria (and Galicia)
→ 135 Ergebnisse, vieles zeitlich unbrauchbar, 2gemerkt
- Galicia (and Jews) (and Identity)
→ 21 Ergebnisse, 1 gemerkt
- Jews in Galicia (and Social Structure)
→ 3 Ergebnisse
-Jews in Galicia → 73 Ergebnisse, mehrere sind brauchbar, auch bereits bekannte Werke

- Jews (and Galicia) → 196 Eregebnisse

- Jews (and Galicia) (and Laws) → 12 Ergebnisse

- Law (AND Galicia)(AND Jews) → 232 Ergebnisse

- Jews( AND Social status)(AND Galicia) → 434 Ergebnisse

Die Ergebnisse, sofern richtig eingegrenzt und richtig abgekürzt (Groß- und Kleinschreibung spielt eine Rolle, auch Klammern) liefern einiges brauchbares. Je mehr Ergebnisse man hat, desto schwieriger und zeitintensiver wird es, zwischen brauchbar und unpassend zu unterscheiden.

Herausgesucht habe ich mir:

EINE MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT: POLEN, UKRAINER UND JUDEN IN GALIZIEN 1772-1918. (German)

Alternate Title:
"A Multicultural Society: Poles, Ukrainians, and Jews in Galicia, 1772-1918" (English)
Language: German
Authors: Binder, Harald
Source: Österreichische Osthefte; Jun2001, Vol. 43 Issue 3, p425-428, 4p
Historical Period: 1772 to 1918
Document Type: Article
Subject Terms: ETHNIC groups
Geographic Terms: GALICIA (Poland & Ukraine)
GALICIA (Spain : Region)
Keywords: Multiculturalism (conference)
Abstract:
Reports on a conference on "A Multicultural Society: Poles, Ukrainians, and Jews in Galicia, 1772-1918," held on 25-26 January 2002 at the University of Vienna, at which ongoing research on Galicia in German-speaking areas was well represented. The topics discussed at the conference are revisited from a perspective raised at the end of the proceedings by one of the participants, who noted that the very title of the conference - focusing on nationalities - may well reflect an anachronistic bias of contemporary research.
ISSN: 00299375
Accession Number: 46199741
Database: Historical Abstracts

Die Suche im Österreichischen Bibliotheken Verbund unter der Kategorie „Zeitschriften und Serien“ ergab:

Für „Österreichische Osthefte“ gibt es 3 Versionen:

→ eine Online Version für die Hefte ab 2004
→ die Österreichischen Osthefte ab 1959 und
→ die Österreichischen Osthefte (Sonderhefte) ab 1961

→ die Zeitschrift besitzt fast jedes größere Institut oder Bibliothek, darunter auch die FB Geschichte an der Uni Wien ;)
→ die elektronische Zeitschriftenbibliothek liefert mir ähnliche Informationen wie der Österreichische Bibliothekenverbund

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